Johann Jacoby Gesellschaft

„Das Volk muss bereit sein, selbst einzustehen für sein gutes Recht … Nicht Revolution, nicht der redlichste Wille freisinniger Fürsten kann einem Volke die Freiheit geben, ebensowenig vermag dies die Weisheit von Staatsmännern und Parlamentsrednern. Selbst denken, selbst handeln, selbst arbeiten muss das Volk, um die papierne Verfassungsurkunde zu einer lebendigen Verfassungswahrheit zu machen. Wie auf dem wirtschaftlichen Gebiete, ganz ebenso auf dem politischen – ‚Selbsthilfe‘ ist die Lösung!“
Johann Jacoby, 1863
Warum es sich lohnt, das Vermächtnis Johann Jacobys wach zu halten
Johann Jacoby war ein Mann, der sein gesamtes Leben dem Einsatz für Demokratie, bürgerliche Freiheit und der Gleichstellung aller widmete. Er verzichtete dabei auf eine eigene Familie, kam mit dem Gesetz in Konflikt, das die Obrigkeit vor dem Volke schützen und ihn dem Galgen oft deutlich näher sein ließ als dem Leben.
Johann Jacoby agierte bereits vor 175 Jahren mit einer politischen Einstellung, zu der viele heute kaum noch in der Lage sind. Er war ein Radikaldemokrat!
Dabei vertraute er auf die Kraft der Worte und prägte mit seiner Analyse und Betrachtungsweise die vordemokratische Zeit Preußens und Deutschlands.
Menschen wie ihm haben wir die größte Freiheit zu verdanken, die es in Deutschland je gab. Seinem Drängen auf Gleichstellung der preußischen Juden mit der christlichen Bevölkerung und somit eine deutlich reduzierte Ausgrenzung der Juden hätte, im besten Falle, in Verbindung mit einem starken demokratischen Fundament sowohl den 1. als auch den 2. Weltkrieg und den Holocaust verhindern können.
Ohne selbst Jurist zu sein besaß Jacoby die Fähigkeit, sich bei den Strafverfahren, vor allem bei jenen, bei denen es um den Vorwurf des Hochverrats ging, erfolgreich selbst zu verteidigen.
Aus dem schweizer Exil heraus, in das er sich begab, als die Verfolgung der letzten Abgeordneten der Frankfurter Paulskirche immer bedrohlicher wurde, kehrte er nach Preußen zurück, um seine inhaftierten und des Hochverrats angeklagten Weggefährten nicht im Stich zu lassen. Er übernahm Verantwortung, die ihn das Leben hätte kosten können und jeder Beobachter rechnete auch mit diesem Schuldspruch. Doch glücklicherweise kam es anders.
Dieser bescheidene Mann stellte eigene Eitelkeit, eigene Befindlichkeiten hinten an, sein Einsatz galt dem Recht der Rechtlosen, also unseren Vorfahren, denen die Freiheit nicht in die Wiege gelegt war. Gerade in der heutigen Zeit, in der sich Regierungen scheinbar weit von wenigstens Teilen unseres Volkes entfernt haben, die verbrieften Grundrechte so problemlos eingeschränkt oder gar außer Kraft gesetzt werden, ist der Einsatz für die Freiheit elementar.
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